Wo hat die Büchse geklappert?

Seit Tagen reden wir nur über die Premiummitarbeiter, die Prämien und Zulagen bekommen haben, weil sie Mehrbelastung, Mehrleistung und überhaupt mehr von allem der Stadt zu dienen imstande waren, wie uns unsere Rathausspitze über die Pressestelle seit Tagen vorbetet. Ohne sie wäre unsere Stadt nichts weiter als der glanzlose, uneheliche Halbbruder von Hallstadt.

Aber genug! Heute ist es an der Zeit, dass wir uns dem kalten, festgetrockneten Kaffee von letzter Woche in der Tasse auf dem Amtsstubenschreibtisch widmen. Die Mitarbeiter, denen keine Prämie, keine Dauerzulage, kein Lohnguddi irgendeiner Art vergönnt war, weil sie es schlicht nicht verdient haben, da von ihnen nicht mal der Wandkalender von 1993 abhängt.

Herauszufinden, wer nix bekommen hat, ist nicht so einfach. Dazu muss man nämlich im Bericht die Initialen entschlüsseln, bekanntlich überfordert das manchen, dann die Premiumprämienbeschäftigten mal auf die richtigen Referate verteilen, die samt ihrer Ämter aber ja gern mal von links auf rechts und wieder zurückgestülpt, hin- und her- und wieder zurückverteilt wurden. (Anm.: Das könnten auch Stadträte machen, die den Bericht und zwei, drei Kontakte ins Rathaus für etwaige Fragen haben.) Wenn man das gemacht hat, wisst ihr, was man dann feststellt? Laut Prüfungsbericht wurden in den Jahren 2011 bis 2017 weder im Bereich Kultur noch in den Bereichen Schule, Soziales und Ordnung – um den OB zu zitieren – überdurchschnittliche Mehrleistungen erbracht, die mit angemessener Vergütung zusammengehängt werden hätten müssen.
Nun ist’s uns auch klar, warum in der Kultur nix voran geht und die Schulklos schmoddern. Andererseits ist’s schon auch gemein und kein Wunder, wenn wohl die allerallerbesten (überdurchschnittliche Mehrleistung und so…) Mitarbeiter organisatorisch ausgerechnet zufällig quasi nur beim OB, dem Personal- oder beim Finanzreferenten anhingen.

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