Über Staatsanwaltschaften, Presse und die nächste Nervensäge im SkAndidal

Bamberg ist wieder mal aller Munde. Auch wenn ein paar einzelne der Meinung sind, es wäre eine Schlammschlacht des großen, alles überstrahlenden FT, haben zwischenzeitlich auch so pressemäßig unbedeutende Teelichter wie der Bayerische Rundfunk, die Süddeutsche Zeitung oder die Nürnberger Nachrichten das Thema ÜberstAndi-Skandal auf dem Schirm und berichten fast täglich im Wechsel. Sowas auch! – Unserem Andi-Fanclub war ja aber eh schon länger klar, dass auch die sich nur für eine billige Schlagzeile von unserer Monopolzeitung vor den Karren haben spannen lassen, um zu hetzen.

Dadurch wurde – und da sind wir mal bei einem positiven Effekt – lange nicht mehr bundesweit so viel Werbung für unsere schöne Stadt gemacht, in der es ja schon des Öfteren finanziell eher nicht so rund lief. Ja, Bamberg ist in aller Munde. Der Kontext, inzwischen bekannt: Man hat es vielleicht mit dem einen oder anderen Euro wieder mal nicht so genau genommen.

Wenn der Verdacht im Raum steht, dass da der eine oder andere Steuereuro ein wenig – sagen wir – gedankenlos aus Rathausfenstern geworfen wird, klopft oft unten bereits der Bund der Steuerzahler an die Rathaustür, um mal zu hören, was da los ist.

Dreimal wurde in den vergangenen zehn Jahren in deren Schwarzbuch berichtet. Zweimal galt der erhobene Zeigefinger der Kettenbrücke und deren Neubau. Fast vergessen ist die Geschichte, als damals die ursprünglich geplanten Kosten von 6,1 Millionen Euro auf letztlich 18,8 Millionen Euro angestiegen sind. Statische Probleme beim Fundament und falsche Planungen, man musste die alte Brücke ablösen, und hatte zum Schluss auch noch die Honorare der Architekten und Ingenieure an die Brückenkosten gekoppelt, so dass die sich bis heute ihr Rauchbier im Steinkrug mit Goldrand an den Pool bringen lassen können und immer noch lachen. Die Pressestelle war damals nur damit beschäftigt zu erklären, dass das mit den 6,1 Millionen Euro ja von vorne herein total unrealistisch war, weil man ja fairerweise auch die Bewirtungskosten vom Rondo mit dazuaddieren müsste.

Der dritte Eintrag galt wieder einer Brücke. Der Bund der Steuerzahler “feierte” die Kostensteigerung der Löwenbrücke von rund 11 auf zuletzt 17 Millionen. Grund war ein Millionenprozess mit Baufirmen und die Ausfallgage für die Blasmusik, die dann letztlich doch nicht in dem Bierzelt spielen konnte, das die Stadt Bamberg mal schnell auf der Brücke hat aufbauen lassen müssen. (Alle nicht aus Bamberg stammenden Leser werden sich nun zurecht denken: “Herrnleben, jetzt übertreibt er!! Bierzelt auf einem Brückenneubau?! So einen Blödsinn haben wir ja noch nie gehört!!” – Ich empfehle für alle diejenigen die Internetsuchmaschine der eigenen Wahl. Suchbegriffe: “löwenbrücke bau zelt bamberg”).

Im Vergleich zu den damaligen achtstelligen Summen wirken die Beträge, über die wir heute sprechen, ja wie Kindergarten. Halbe Million, und die verteilt auf sechs, sieben Jahre. Selbst wenn die Staatsanwaltschaft noch buddelt, auf 10 Millionen kommt es nicht.

Trotzdem würde es mich nicht wundern, wenn der Bund der Steuerzahler in einem seiner nächsten Schwarzbücher mal wieder eine kleine Werbeanzeige für Bamberg schaltet. Ich hab gehört (und ihr wisst, wenn ich schreib, dass ich was gehört hab…..), dass da schon ein Briefchen mit ein paar freundlichen Nachfragen zu den pauschalen Zulagen an Andi, den alten Bekannten des Steuerzahlerbundes und Stammgast im Schwarzbuch, zur genehmen Beantwortung im Rathaus vorliegen könnte.

Fortsetzung folgt!

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