Die Stadtverwaltung und die Liebe zur Presse

Wenn man sich die Hasstiraden der treuen OB-Fans und -Fäninnen anschaut, fällt einem immer wieder auf, dass sich diese vor allem gegen die Lokalzeitung, also den Fränkischen Tag, besser bekannt als “Eff-Dee” richten.

Es ist wahrlich nicht mein Job, den FT auch noch in seiner Arbeit zu verteidigen, auch wenn es die einzige Lokalzeitung ist, die seit Jahren zuverlässig meinen Namen richtig schreibt. Auch ich bin schon das eine oder andere Mal – in Kolumnen und live auf der Bühne – über den FT hergezogen. “Mit nix konnst so schöö a Maggreeeln eiwiggln als wie mibm Effdee.”, “Konkurrenz hier im Städdla, nur des Heinrichsbläddla!”, “Mechsd auf infranken.D-E, unn bleibst doch der Eff-Dee”….

Mein Gemotze hatte natürlich immer Gründe und war – wer hätte bei mir da auch Zweifel – total objektiv. – Erinnert ihr euch? – Dass man vor Jahren großflächig über Klausis 40. berichtete, als wäre er der Stadtheilige, war zum Beispiel journalistisch keine Glanzleistung. Aber die Welt zwischen Gutenberg- und Königstraße war damals halt noch in Ordnung. Das Verhältnis zwischen Stadtmarketingchef und einem ehemaligen Chefredakteur könnte man sogar als kreuzfahrtastisch bezeichnen.
Auch am Maxplatz hatte man sich dran gewöhnt, dass der FT gerne und unkontrolliert Pressemitteilungen aus dem Rathaus abdruckt, weil die auf alle Fälle zuverlässig rechtschreibfehlerfrei und nach Endkontrolle durch eine ehemalige Radioredakteurin feingeschliffen druckreif angeliefert wurden. Letztlich wurde mit dem Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom OB sogar extra eine Art Korrespondentenbüro des FT im Rathaus geschaffen.

Seit einigen Monaten und noch mehr seit Dezember fällt auf, dass der Haussegen zwischen Fränkischer Tag und der Mediengruppe Oberfranken auf der einen Seite und dem Dunstkreis der Bamberger SPD-Fraktion auf der anderen Seite schief hängt. Da fallen jüngst sogar Begriffe wie “Skandalpresse” und “Boulevard-Blättchen”, zu jedem FT-Titelblatt zum ÜberstAndi-Skandal reagiert Bamberg Fox unter der Fuchtel der SPD-Fraktion, mit einem Abgesang auf den hiesigen Lokaljournalismus. Für die SPD-Fraktion ist klar: Der FT will den (heiligen) OB im Alleingang ans Kreuz nageln.
Es gehört nicht viel dazu, mit Hilfe von Google den Beweis dafür anzutreten, dass es alleine eine Kampagne des Bamberger Käsblattlas ist. Überall springen nun Redakteure, Journalisten und sogenannte Journalisten (hihihi!) auf den Zug auf, in dessen Lok das Hassobjekt Nr. 1, der Chefredakteur der Mediengruppe, Boris Hächler sitzt, auf dessen Befehl sich hin unnütze FT-Praktikanten auf den OB stürzen wie Touris auf ihre erstes Seidla Rauchbier.

Von Tag 1 an am Start war der Bayerische Rundfunk mit all seinen zur Verfügung stehenden Verlautbarungskanälen. Wenn die öffentlich-rechtlichen Medien für etwas bekannt sind, dann ja wohl reißerische Schlagzeilen, unrecherchierte Halbwahrheiten und möglichst viel Reichweite. Danke, Merkel!!1!11! – Allein auf BR24 finden sich bis heute 15 Beiträge zum Thema Überstundenskandal. Frechheit, zumal davon auszugehen ist, dass beispielsweise Redakteur Thorsten Gütling, Träger des Hessischen Journalistenpreises, nur beim FT abgeschrieben hat. Wie damals, als er die sogenannten Bayernengel, eine Drogendrückerkolonne, und Asporta, eine Fitnessstudiokette, zerlegt hat. Dazu kommen mindestens zwei Fernsehbeiträge und mehrere Radiobeiträge auf BR2 und BR5.

Im Verlagshaus der “Nürnberger Presse”, dort sind u.a. die Nürnberger Nachrichten ebenso wie die Erlangener Nachrichten und nordbayern.de angesiedelt, schreibt u.a. Michael Kasperowitsch beim FT ab. Der erst im Jahr 2020 mit dem sehr fadenscheinigen Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnete Boulevardjournalist auf BILD-Niveau meinte zuletzt, irgendwelche Manipulationen beim Bayerischen Arbeiter-Samariter-Bund ausgraben zu müssen. Schon 2011 baggerte er als erster Journalist am Mollath-Fall herum. Was für ein Aufstand war das damals! Klar, dass er bei Andi auch wieder was wittert und unfundiert hetzt. Spoiler: Bamberg Fox wird wissen, warum auch die Abozahlen der Nürnberger Nachrichten sinken, und zwar zurecht!
Apropos Mollath! Für die SZ stochert Olaf Przybilla im Bamberger Rathaus herum, offensichtlich ein ebenso windiger Schmierfink im Sumpf der Lügenpresse, der in seinem Artikel durchblicken lässt, was er von seriösen, städtischen Pressestellen hält. Auch er wurde mit dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet für seine Recherchen am Gustl Mollath-Fall. Aber klar, nur der dritte Platz. Vor ihm waren wahrscheinlich nur Hächler, Memmel und Wehner vom FT! – Sind drei? Ja! Seht ihr, Betrug! Sag ich doch. Wenn am Ende noch dieser Club der Steuerzahler, dieser Haufen Hetzer, eine kostenlose Anzeige für die Stadt Bamberg im Schwarzbuch der Steuern schaltet, und das unserem Andi das letzte Fünkchen guten Ruf kostet, dann! – Ja, dann! — Dann! Dann ist nur der FT daran schuld!

SKANDALPRESSE! LÜGENPRESSE! FAKE NEWS!

Wir OB-Fans und -Fäninnen sollten uns nur noch bei Bamberg Fox informieren!

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