Die Corona-Wuhuhuuuuu-App

Rabums! Bamberg vorne dabei! Diesmal nicht beim Komasaufwettbewerb der Jugendlichen oder bei den meisten Einträgen im Schwarzbuch der Steuern. Bamberg digitalisiert! Eine Verwaltung mit Staub auf manchen Schreibtischen, in dem du locker Bamberger Hörnla pfanzen könntest, schickt sich an, digital und smart zu werden.

Während ein “sogenanntes” (Hihihi!) Medium bereits die Entwicklung einer Bamberger Corona-App feiert, handelt es sich – meinen bescheidenden, aber oftmals bekanntermaßen recht fundierten Quellen nach – um eine überteuerte Internetseite (“Houumbeedsch!”) mit etwas mehr als der Funktionalität eines Houumbeedsch-Gästebuchs von 1998, wo man seinen Namen, seine Schuhgröße und den Beziehungsstatus eintragen kann, um sich anschließend eine Testtermin auszusuchen.
Dann kann man zur Teststation gehen, sich testen lassen und erhält kurz darauf eine Mail mit der Info, ob man Corona-positiv oder schwanger-negativ ist. Keinen Brief, kein Fax, ne. Eine E-Mail! Mega! Aber wir wollen es nicht künstlich schlecht reden. Wenn jeder Testwillige seine Drehzahlen selbst erfasst, spart das dem 2-Finger-Suchsystem-Tipper am Verwaltungs-PC kräftig Zeit. Und in Bamberg ist Zeit Überstunde. Und Überstunde ist Geld. Viel Geld. Und die Wahrscheinlichkeit, dass ich meinen Namen richtiger schreib, als jemand, der meine handschriftlich zusammengezitternden Daten in einen Computer tippen muss, ist sicher auch größer, was auch wichtig ist, damit man mich bei einem Corona-Jackpot auch kontaktieren und nachverfolgen kann.

Dass die (wir bleiben beim Begriff) Houuumbeedsch ausgerechnet und wieder ohne Ausschreibung von derselben Agentur entwickelt werden soll, die sich schon mit dem Portal Bamberg Facts größtes Vertrauen in der Bamberger Bevölkerung erarbeitet hat, damit konnte man rechnen. Keine Überraschung. Und dass diese Agentur auch zufällig wieder die Agentur ist, die direkt über dem Corona-Spezialisten Nr. 1 in der Königstraße wohnt, der sich seit Wochen und Monaten irgendwo zwischen #Stayawake, wirren Maskenanträgen und Stammtisch, jedenfalls aber außerhalb der SPD bewegt, ist sicher auch nur zufälliger Zufall. Und wenn oberdrauf jemand in der Verwaltung fünfstellige Beträge für öffentliche Aufträge – wohlgemerkt ohne Ausschreibung – auch für Peanuts hält, hat vermutlich auch bei drei- oder vierstelligen monatlichen Zulagen – sagen wir – eigene Rechtsauffassungen.

Eine Rathausspitze – aktuell mit dem Ruf und der Vertrauenswürdigkeit einer schwarzen Kasse unterm Tresen – hätte eventuell auch ein wenig smarter sein können. Gibt nämlich fertige Lösungen.

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