Der Stadtrat im Passivrathausstandard
So nicht, Dörner! So nicht!
Ich lass mir nicht nachsagen, dass alles immer zwei Stunden dauert, bis ich – ehrenamtlich und ohne extrapauschale Überstundenvergütung – meine Weisheiten zu Eurer famosen Aufklärungsarbeit im Rechnungsprüfungsausschuss ins Socialmedia posaune. Um zu prognostizieren, dass euch die von der Verwaltungsspitze zusammengepuzzelten Rechtsauffassungen um die Ohren fliegen, brauch ich nicht mal mein Spiegelbild im Nacherla unten im Krug. Dafür würde Lesekompetenz der Stufe 1 reichen.
Bereits im Dezember, als ich das erste Mal ausführlich und mit der mir gegebenen, (wohlahnend, dass es einige überfordert) einigermaßen kindgerechten Didaktik erklärt hab, dass da im Rathaus eine – nennen wir sie – sehr, sehr frei interpretierte Lohngerechtigkeit herrscht, habt ihr euch hingestellt und erstmal überlegt, wie es denn sein kann, dass der Herrnleben 30 Seiten Text versteht, die er gar nicht verstehen kann, weil er sie gar nicht haben darf, weil er ja nicht – von Gottesgnaden – in den Stadtrat hineingesalbt wurde.
Und weil ihr es nicht glauben wolltet, was FT & Co samt Herrnleben so als Geschenk unter den Weihnachtsbaum gelegt haben wie die Katze eine Maus vor die Tür, habt ihr euch dafür entschieden, dass das gemeinsame Happystadtratswording “Wir warten lieber mal alle auf die Stellungnahme von unnerm Andi” das Bequemste wäre.
Es folgte “Wir warten mal drauf, bis wir (Gesalbten) alle in den Bericht schauen dürfen.” – Und obwohl wir – da schließ ich mich mal selbstbewusst mit ein – mit Pressedruck dafür gesorgt haben, dass ihr wirklich alle mal reinschauen (unter Aufsicht und nur im Rathaus, aber immerhin) dürft, folgte im Januar “Jo. Schön. Aber jetzt warten wir auf Stellungnahme vom Rechnungsprüfungsausschuss.”.
Darauf folgte “Gottchen.. Hmm. Des is ja… Ja… Hmmm…. Waddmer lieber auf die Stellungnahme aus Bayreuth… Oder, Andi? Sooch wos!” – Gute Idee, denn man wusste ja: Die Regierung von Oberfranken arbeitet nicht so schnell, wie man im Rathaus notfalls befördert wird.
Aber nun liegt der Bericht aus Bayreuth da. Noch hab ich ihn mir nicht ausm Allris runtergeladen. (*Zwinkersmiley*) – Aber so viel sei gesagt: Es steht nicht drin, dass die Rechtsauffassung der Stadt Bamberg in zwei Steintafeln gemeißelt und für alle Ewigkeit als neue Version der 10 Gebote am Domplatz aufgestellt werden sollte.
Klar ist allerdings, was nach der heutigen Sitzung passiert, deshalb hab ich schon mal ein paar Sachen zusammengetippt, die gerne übernommen werden können:
SPD Bamberg-Forchheim: “Die Regierung hat halt auch keine Ahnung! Drecks Medien!”
CSU-BA-Stadtratsfraktion Bamberg: “Des is alles net gut, aber mir soong lieber nix!”
Grünes Bamberg: “Der blöde Herrnleben hat den Bericht! Mimimimi!”
Hans-Günter Brünker: “Ich kandidier übrigens für den Bundestag!”
Radio Bamberg: “Sogenannter Gänsefüßchen-Gänsefüßchen-Gänsefüßchen Skandal Gänsefüßchen-Gänsefüßchen-Gänsefüßchen- Unner Andi bleibt! Bis Samstag auf der Altenburg!”
Bamberg Facts: “Rechnungsprüfungsausschuss fragt: Wer ist der Whistleblower?!”
Und am Schluss einigen sich alle drauf, dass wir uns doch lieber aufn Keller setzen, ein Seidla trinken (mit unnerm Andi) und drauf warten, was die Staatsanwaltschaft sagt.
Im Dezember. Frühestens. Da ist zum Glück lang hin…
mins
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