Der größte Schaden für die Stadt?
Wenn du meinst, dass sich im Bamberger Überstundenskandal (a.k.a. “vermeintlicher Überstundenskandal”, a.k.a. “sogenannter Überstundenskandal”) alle Stadträtinnen und -damen erschöpft für ein Nickerchen wieder unter die Bierbank am nächsten Bierkeller gelegt haben, springt Volts Brünker aus dem Souffleurkasten und gibt als selbsternannter Hauptdarsteller den Pausenunterhalter. Wenigstens einer, auf den Verlass ist. Zugegeben! Die Forderung nach Rücktritt war so notwendig wie verspätet. Als zukünftiger Bundestagsvize kann er sich ein solches Vorpreschen auch leisten. Seine Tage in Bamberg sind ohnehin gezählt.
Und der Rest aus dem Club der Mikadospezialisten im Stadtrat? – Haben die bis heute keine Ahnung und/oder nicht verstanden, was in dem Bericht steht und welche Dimensionen die im Kern immer selben Aussagen der verschiedenen Gutachten haben? Wenn sie schon mein Geschreibe doof finden, weil man sich als Gesalbter nicht von einem dahergelaufenen Kleinstadtkabarettisten mit Hang zu nichtöffentlichen Unterlagen die Welt erklären lassen möchte, dann doch wenigstens vom FT? Oder dem BR?
Da ist auf der einen Seite die große Fraktion der Grünen, mit Tarifrecht so überfordert wie ein CSUler auf dem Lastenfahrrad, denen – diesen Eindruck gewinnt man leider immer mehr – jeder Radweg in dieser Stadt mehr wert ist als ein OB mit weißer Weste. Auf der anderen Seite ist da eine CSU-Fraktion, die vor eben jenen Radwegen (und notfalls noch mehr davon) mehr Angst zu haben scheint als vor der nächsten Amigoaffäre. Nur Ursula Redler schert aus und fordert im Interview mit dem BR personelle Konsequenzen.
Daniela Reinfelder, Fraktionschefin von FW-BuB-FDP, stellt sich postwendend hinter den OB. Als Dankeschön gibt’s wohl ein paar goldene Wasserhähne im Gaustadter Friedhofsklo. Und vielleicht ein Foto bei Bamberg Facts. Aber halt! Da fehlt ja ein Fraktionsmitglied in der Pressemitteilung. Ist ja komisch. Man wird sich bei diesem Thema doch nicht etwa zerstrit…
Gleichzeitig erklärt SPD-Fraktionschef Stieringer ein CSU-Mitglied zum besten Kumpel, weil wiederum der sich freut, dass er auf Bamberg Facts auch mal Stieringers Senf dazugeben darf. Dort glänzte heute auch noch Fabian Dörner von dy PARTEI mit einem Interview und lässt Fragen mit Fakenews unwidersprochen gelten, um auch ansonsten nur seinem Ruf treu zu bleiben.
Himmel! Andi persönlich hat – die Information hab ich euch bereits im Dezember untern Christbaum gelegt – rückwirkende Eilverfügungen zu Höhergruppierungen unterschrieben für Mitarbeiter, denen zuvor wegen des BKPV Zulagen gestrichen werden mussten. Zufällig rückwirkend zu eben jenem Stichtag. Um das zu verstehen, brauch ich keine Staatsanwaltschaft, kein Gutachten, keine Stellungnahme von der Regierung aus Oberfranken. Das kapier ich beim Blick in Unterlagen, die jedem Stadtrat vorliegen. Und wer juristisch für eine Unterschrift, die er leistet, verantwortlich ist, kapier ich nach kurzem Blick in Google auch.
Ob Gleiss Lutz am Ende 200.000 Euro in Rechnung stellt und 500.000 Euro zurückholt oder umgekehrt, ob der eine Beamte etwas zurückzahlen muss und die andere Tarifangestellte bis zum St. Nimmerleinstag uneinsichtig auf der höhergelobten Stelle festzementiert bleiben kann, wie hoch der finanzielle Schaden auf den Euro genau ist, mir ist das inzwischen fast wurscht. Das Geld ist faktisch die Regnitz runter.
Was massiv in die Zukunft wirkt, ist der Imageschaden für die Stadt, fabriziert durch die Schlafzimmeraufarbeitung im Rechnungsprüfungsausschuss, die geschwurbelten Rechtsauffassungen der Verwaltung, das in Stein gemeißelte “Kein Leistungen ohne ihr wisst schon..”, durch ein vom SPD-Fraktionschef gesteuertes Foxportal und durch einen Stadtrat in der Drei-Affen-Gestik mit größtenteils eigenen Befindlichkeiten, der dem Spielchen unbeteiligt und schulterzuckend zuschaut wie den Tauben aufm Maxplatz.
mins
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