Stadt Bamberg widerspricht Stieringer: Wer sagt da jetzt wohl die Wahrheit?

Wir haben es nicht sonderlich leicht in unserem beschaulichen Städtchen. Da ist auf der einen Seite eine in Teilen vom BKPV geplagte Rathausoberschicht mit Rechtsauffassungen, die jeden Richter und Staatsanwalt an seinem Beruf zweifeln lassen. Auf der anderen Seite: Das Stadtmarketing unter Geschäftsführung des inzwischen landesweit bekannten Fakeaccountspezialisten, in Bamberg mit den Beliebtheitswerten in der Liga von Bier aus Nürnberg. Nun scheint – sagen wir es diplomatisch- Irritation zu herrschen zwischen den beiden Premiumtruppen.

Auslöser waren zwei Audiostatements unseres obersten Eventmanagers aus der Königstraße. Zusammengefasst: Das Stadtmarketing richtet den Faschingsumzug nur im Auftrag der Stadt aus. Man wäre an der Königstraße lediglich Dienstleister. Deshalb braucht es Geld von der Stadt, vor allem für Genehmigung, Absperrung und Sicherheit.

Bei dieser Aussage staunte so mancher aufmerksame Zuhörer nicht schlecht. Die einen, weil sie sicher waren, dass das Stadtmarketing seine Aufträge zur Eventisierung des Maxplatzes und überhaupt der ganzen Innenstadt direkt vom lieben Gottvater selbst erhält. Die anderen, weil sie sich wunderten, dass die Stadt offenbar ihre Eventagentur vorrangig beauftragt. Ja. „Auftrag“ und „Dienstleister“, so sagt er. Da stellen sich Fragen: Gab es eine Ausschreibung? War das ein Auftrag per Handschlag und auf Zuruf? Wer hat den überhaupt erteilt? Fließt Geld oder nicht?

Aber zum Glück habt ihr mich. Ich hab den Wirtschaftsreferenten der Stadt Bamberg, auch Mitglied im Stadtmarketingvorstand einfach gefragt, die Antwort aus der Pressestelle kam prompt:

“Habt ihr das Stadtmarketing beauftragt, den Faschingszug auszurichten?”
Klare Antwort, Überraschung:
“Nein!”

Nächste Frage: „Und in der Vergangenheit schon mal?“
Klare Antwort, auch überraschend:
„Nein!“

Hopperla. Natürlich ist sogar denen in Bamberg, die unter einem Stein wohnen, klar, dass Sand im Getriebe zwischen Maxplatz und Königstraße ist. Als Starke seinen nun ehemaligen Fraktionschef zum Rücktritt aufgefordert hat, kippte die Stimmung in Richtung „mittel“, mit dem Einfrieren aller Gelder ans Stadtmarketing wegen Stieringers Schweigegelübde zu seinen „guten Bekannten“ dann komplett in Richtung „Eiszeit“. Es war deshalb fast zu erwarten, dass der Faschingsumzug als sicher eher wenig einträgliches Event im Kalender des Stadtmarketingvereins zwischen die Fronten gerät, denn es stehen Kosten und wenig Einnahmen im Raum.

Für Genehmigung, Beschilderung, Absperrungen eines solchen Umzuges kommen ggf. schnell einige 1000 Euro zusammen; Geld, das sozusagen an die Stadt oder deren Töchter gezahlt werden muss. Wie bei vielen ähnlichen Veranstaltungen von Bürger- und Sportvereinen wird dieses Geld aber auf Antrag wieder zurückbezahlt. Allen meinen Quellen nach standen die Chancen nicht schlecht, dass diese Gebühren – wie bei allen anderen Veranstaltungen auch – von der Stadt übernommen würden. Es hat, da hat wieder Stieringer Recht, nichts mit der großen Förderung zu tun, das mit „Auftrag“ und „Dienstleister“ dürfen die Stadträte evtl. mal klären.

Und nun? Mich dünkt, als ginge es bei der ganzen Diskussion lediglich um eine windige, stinkige Stellvertreterdiskussion mit Blick auf die anstehende Abstimmung im Stadtrat über die künftige finanzielle Ausstattung eines Vereins, dessen Geschäftsführer eventuell zu viel Zeit mit „guten Bekannten“ im Facebook verbracht hat.

Und all das auf dem Rücken einer Veranstaltung mit gewisser Lobby bei Bambergern und Teilnehmern?

Auf Basis – sagen wir es diplomatisch – wieder mal ziemlich gedehnter Wahrheiten aus der Königstraße? Super Grundlage!

Sagen wir es, wie es ist: Die Narren sind los!

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