Episode 2: Wo ist Frau A.?
Ihr wartet gespannt auf die Fortsetzung nach meinem ausgeklügelten und ausgefuchsten Cliffhanger am gestrigen Abend. Zu Recht! Und ich kann euch eines versprechen: Falls sich nicht irgendwo ein Pressesprecher mit – und ich wüsste nicht, mit welchen – wildesten Erklärungen in die erste Reihe wirft wie einst Winnetou, um alles zu retten, könnte es zu einer mindestens weiteren lustigen wie spannenden Episode aus dem Bamberger Rathaus avancieren.
Also, erstmal zurück auf Anfang. Im Rathaus wird eine Frau vermisst, ihr Büro steht leer. Nicht erst seit Wochen oder Monaten, wahrscheinlich sogar seit mehreren Jahren. Selbst die allerältesten Mitarbeiter im direkten Büroumfeld können sich nicht an die Dame erinnern, deren Name an der stets verschlossenen Tür prangt. Auf ihrem Schreibtisch steht ein Telefon, es klingelt wohl nie, denn ihre Durchwahl findet sich auch auf keiner meinen kleinen und fleißigen Helferleins im Rathaus vorliegenden Telefonliste. Wer sollte sie auch anrufen…? – Außer ich natürlich, weil ich wissen wollte, wie es ihr so geht. – Aber aktuell keine Chance. Nur der PC, so sagt man, wird regelmäßig hoch- und runtergefahren, um ihn wirklich auf dem immer aktuellen Versionsstand zu halten, falls sie dann – Überaschung! – doch plötzlich in der Tür steht.
Das Büro der – ich möchte fast sagen: phantomartigen – Frau befindet sich im Rottmeisterhäuschen, also im schnuckeligen Fachwerkanbau am Alten Rathaus. Top ausgestattet, wie man hört. Mit schönem Blick auf die Regnitz. Mit schönem und gleichzeitig auch beängstigendem Blick in die Fluten. Wo ist Frau A.?
Fortsetzung folgt. Herrnleben ermittelt.
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